Der grösste Teil der aufgenommenen Kindern lebt im Ermita. Ermita liegt in der City Manila, dem ältesten Teil der Stadt Manila und ist an der beschaulichen Promenade, dem Baywalk gelegen. Das
Quartier ist politisch der Barangay 668 zugeordnet und ist von Banken und Geschäften geprägt, wohin tagsüber viele Geschäftsleute zur Arbeit kommen. Durch Kaffee- und Zigarettenverkauf an
diese Menschen mit teils hohem Einkommen, bauen sich Familien eine kleine wackelige Existenz auf. Da ihr Verkaufsstand inoffizielle ist, haben sie keinen Schutz und die Polizei legt ihnen
selbsternannte Gebühren auf und droht, den Stand ansonsten schliessen zu lassen.
Wie für ein Schwellenland üblich, ist auch hier der gesellschaftliche Wandel sehr schnell am voranschreiten. Als Beobachter von aussen sehen wir, dass sich der Lebensstandart erhöht hat und mehr
Leute da sind, die sich etwas kaufen. Während von einigen Jahren noch viele bettelnde Kinder versucht haben, sich Geld oder Essen zu verschaffen, wollen heute viele Eltern diese Würdelosigkeit
ihren Kindern ersparen und versuchen, mit einem Verkaufsstand selber zu einem kleinen Einkommen zu kommen. In dieser Situation ist auch das Leben für die Ärmsten etwas einfacher geworden und es
gibt etwas mehr Möglichkeiten, Geld zu verdienen.